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Susanne Schädlich: „Kabarett der Namenlosen“

So., 07. Sept.

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Literaturbüro Westniedersachsen 

Über Exil-Künstler:innen in Kalifornien zu Beginn der 1940er-Jahre

Susanne Schädlich: „Kabarett der Namenlosen“
Susanne Schädlich: „Kabarett der Namenlosen“

Zeit & Ort

07. Sept. 2025, 13:45 – 14:45

Literaturbüro Westniedersachsen , Am Ledenhof 3-5, 49074 Osnabrück, Deutschland

Über die Veranstaltung

Los Angeles zwischen 1939 und 1945. Endstation für deutsch-jüdische Emigrant:innen, Regisseur:innen, Schauspieler:innen, Schriftsteller:innen. Einer von ihnen ist Leopold Jessner. Von 1919 bis 1930 erster Generalintendant des Preußischen Staatstheaters in Berlin, Revolutionär der Bühne, bewundert, gehasst, bekämpft. Eng verknüpft mit ihm ist das Los „seiner" Schauspieler:innen: Alexander Granach, Fritz Kortner, Elisabeth Bergner und Ernst Deutsch. Ihr Schicksal teilen Autor:innen wie Alfred Polgar, Alfred Döblin, Ludwig Marcuse oder Bruno Frank. Sie alle waren berühmt – in Deutschland. In Amerika sind sie „namenlos", können in ihrem Metier kaum arbeiten, das größte Hindernis ist die Sprache. So leben die meisten von Spenden betuchterer Emigrierter oder Gelegenheitsjobs. Zwischen diesen Mittellosen und den Feuchtwangers oder Thomas Mann in ihren Villen in Pacific Palisades liegen Welten. Doch im Jewish Club of 1933 kommen sie alle zusammen. Mit Lesungen und Theateraufführungen stemmen sich die Emigrant:innen hier gegen die Unkultur in Deutschland, aber auch gegen die Nazi-Anhänger in den USA. Bei privaten Treffen geht es um das fiebrige Leben in der Glitzerstadt, um Träume, auch die geplatzten. Um ihre deutsch-jüdische Identität, hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Heimat. Um die Hoffnung, vielleicht doch noch einmal im Theater und Film oder als Autoren gebraucht zu werden. Denn – so Ernst Deutsch: „Außer einer unheilbaren Krankheit kann einen nichts Schlimmeres treffen als die unfreiwillige Emigration".  

 

In „Kabarett der Namenlosen“ schlägt Susanne Schädlich, umfangreich recherchiert, eines der unbekanntesten und aufregendsten Kapitel der deutschen Kulturgeschichte im Exil auf – und holt Leopold Jessner und einige seiner Weggefährten zurück auf die Bühne. „Ein fesselndes Buch über die Flucht und Vertreibung großartiger Künstler aus unserem Land. In einer Welt, in der erneut Kriege toben, Antisemitismus und Demokratieverdrossenheit wachsen, in der Kunst und Kultur beschränkt werden, ist Kabarett der Namenlosen ein starkes und wichtiges Statement", sagt Schauspielerin Iris Berben.


Susanne Schädlich ist Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. 2009 veröffentlichte sie den Spiegel-Bestseller „Immer wieder Dezember. Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“. Es folgten die Romane „Westwärts soweit es nur geht“ und „Herr Hübner und die sibirische Nachtigall“. Zuletzt erschien „Briefe ohne Unterschrift – wie eine Radiosendung die DDR herausforderte.“ 

 

Jens Peters, geboren 1982 in Beckum, entdeckte früh seine Leidenschaft für Literatur. Nach dem Abitur studierte er Englische Literatur an der University of Cambridge, es folgten ein Master in Text & Performance Studies am King's College London und der Royal Academy of Dramatic Art sowie erste Arbeiten als Regisseur und Dramaturg. An der University of Exeter promovierte er über zeitgenössische britische und deutschsprachige Dramatik und ihre Inszenierung. 2013 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete u. a. am Deutschen Theater Berlin und am Staatstheater Karlsruhe. Am Theater Osnabrück war er fünf Jahre lang Leitender Schauspieldramaturg und stellvertretender Schauspieldirektor. Seit 2022 leitet er das Literaturbüro Westniedersachsen. Er schreibt regelmäßig Essays für die Seite Kulturabdruck.de und publiziert zu literatur-, übersetzungs- und theaterwissenschaftlichen Themen. Jens Peters ist Jurysprecher der LiteraTour Nord, Mitglied der John Clare Society und der Erich Maria Remarque Gesellschaft. Er unterrichtete und hielt Vorträge an verschiedenen Universitäten, darunter Cambridge, Belfast, Berlin und München. Aktuell hat er einen Lehrauftrag am Institut für Germanistik der Universität Osnabrück.


Literaturbüro Westniedersachsen 

Renaissancesaal (1. Stock | nicht barrierefrei)

Am Ledenhof 3-549074 Osnabrück

7. September, 13:45–14:45 Uhr


Einlass: 13:15 Uhr

Beginn: 13:45 Uhr


Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren


Tickets: 8,00 € 

Ermäßigt: 6,00 €


Karten gibt es über www.eventim.de

Ermäßigungen (Nachweis erforderlich):

Studenten, Azubis, Begleitung für Schwerbehinderte 100%.


Bitte beachten Sie:

Auf dieser Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen erstellt.

Bitte sprechen Sie den Fotografen an, wenn Sie mit einer Veröffentlichung nicht einverstanden sind.



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